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rahelumbach

Esst, Kinder! Und trinkt!

Aktualisiert: 3. Nov.

Internationale Schachturniere und Schweizer Kindermägen sind zwei Dinge, die nur bedingt gut zusammenpassen. In Brasilien vertragen sie sich bisher allerdings erstaunlich gut - Touch wood... Doch trotz der realtiv grossen Auswahl am Buffet finden nicht immer alle unsere Kids etwas, worauf sie Lust haben, zu essen, und so muss auch mal der Coach korrigierend eingreifen und dafür sorgen, dass das Kind am Ende nicht nur mit einem Stück frittiertem Fisch im Magen den Mittagstisch verlässt. Besonders dann, wenn man davon ausgehen muss, dass die Partie nicht nach zwei Stunden beendet sein wird.


Der Spaziergang nach dem Mittagessen diente heute denn auch dem Zweck, noch etwas Verpflegung für während der Partie zu holen, falls sich mal ein Energieloch bemerkbar macht.


Ich habe ein wenig Recherche betrieben und tatsächlich ein Dokument über Ernährung für Schachspieler gefunden, welches vom Deutschen Institut für Sporternährung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Gehirntraining (sic!) erarbeitet wurde. Hier die wichtigsten Erkenntnisse, worum es für Schachspieler bei der Ernährung vor (also fast immer) und während Wettkämpfen geht:


  • Abwechslung Man suche sich eine aktuelle Lebensmittelpyramide - die schweizerische wurde gerade kürzlich überarbeitet - und halte sich im Wesentlichen daran. Möglichst bunt soll der Speiseplan sein, und natürlich steht genügend Flüssigkeit an erster Stelle - dazu später mehr. Soweit mal keine Überraschung, diese Ernährung dürfte auch für Nicht-Schachspieler vernünftig sein...

  • Die richtigen Kohlenhydrate zur richtigen Zeit Dinge wie Kartoffeln, Rüebli, Vollkornprodukte etc. lassen den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen und halten ihn relativ lange auf hohem Niveau. Die ideale Basis also für die Mahlzeit vor der geistigen Anstrengung, egal, ob es sich um die Vorbereitung oder die Partie handelt. Während des Turniers sollte man zudem tendentiell mehr Gemüse und Kohlenhydrate als sonst essen und dafür weniger Fleisch. Während der Partie empfehlen sich Lebensmittel wie Bananen, Früchte allgemein oder Studentenfutter, die relativ rasch Energie bereitstellen, den Blutzuckerspiegel aber nicht extrem schwanken lassen. Und schliesslich gibt es vielleicht Zeiten während der Partie, besonders wenn sie lange andauert, in der man einen "Boost" benötigt. Dann empfehlen sich rasche Energielieferanten wie Traubenzucker oder ein Stück Schokolade. Allerdings besteht dann auch die Gefahr, dass der Blutzuckerspiegel "übers Ziel hinaus schiesst", das steigert die Nervosität und macht beim anschliessenden starken Abfall rasch wieder müde, weshalb man darauf nur im Notfall und sparsam zurückgreifen sollte.

  • Wasser Das Gehirn besteht zu rund 75% aus Wasser. Ist davon zuwenig vorhanden, ist eine Verringerung der Gehirnleistung das erste Symptom, und das schon bei Flüssigkeitsverlust von 1% des Körpergewichts. Bei grösseren Flüssigkeitsdefiziten lässt sich dies sogar 24h nachdem das Ungleichgewicht behoben wurde, noch messen. Während einer Partie sollte man deshalb 0.3 bis 0.5 Liter Wasser pro Stunde trinken.



  • Dopamin Das "Glückshormon", wie der Neurotransmitter im Volksmund genannt wird, sorgt für Motivation, Freude und Ausdauer. Wenn wir beim Schachtraining Erfolgserlebnisse haben, steigert dies die Dopaminproduktion und wir sind motiviert, noch mehr zu trainieren. über einen längeren Zeitraum erhöhen sich dadurch die Bindungsfähigkeit für Dopamin und die Anzahl Dopaminrezeptoren. Auch über die Ernährung lässt sich die Dopaminproduktion beeinflussen. Dazu empfehlen sich proteinreiche Lebensmittel, aber auch Bananen und Nüsse.


Was sollte man also als Schachspieler mit ans Brett nehmen? Bananen, Nüsse und Wasser. Viel Wasser.


Zu guter letzt noch ein paar Fotos von gestern und die Resultate und Paarungen. Mariia ist inzwischen an Brett 1 angelangt.





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